Rizin: Wie gefährlich ist das Gift?
Inhalt des Artikels:
- Was ist Rizin?
- Wie gefährlich ist Rizin?
- Was hilft bei einer Rizin-Vergiftung?
Was ist Rizin?
Rizin wird aus den Samen des tropischen Wunderbaums (Ricinus communis) gewonnen und ist ein hochgiftiges Glykoprotein. Ricinus communis wächst in den tropischen Regionen, in denen er heimisch ist, bis zu acht Meter hoch. In gemäßigten Regionen wird der Baum nicht ganz so groß und wird daher in Deutschland etwa als Zierpflanze angebaut. Alle Teile der Pflanze sind giftig. Darüber hinaus wird aus ihr Rizinusöl gewonnen, ein Stoff, der in der Medizin und Kosmetik seit Jahrtausenden Anwendung findet. Das Gift, was aus den Samen nach dem Auspressen des Öls gewonnen wird, steht auf der Kriegswaffenliste, der Handel und der Umgang mit dem Toxin sind nach dem Chemiewaffenabkommen beschränkt.

Wie gefährlich ist Rizin?
Die Giftigkeit von Rizin hängt davon ab, wie es in den Körper gelangt. Die orale Aufnahme der Samen endet nur selten tödlich, führt allerdings nach sechs bis zwölf Stunden zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Flüssigkeitsverlust, Muskelschmerzen sowie Leber- und Nierenschäden. Auch Krampfanfälle, ausgelöst im Gehirn, können auftreten. Kreislaufversagen droht, vereinzelt kann der Verlauf nach drei bis fünf Tagen tödlich enden.
Gelangt Rizin direkt, etwa durch eine Injektion, ins Blut (parenterale Intoxikation), versterben die Betroffenen binnen 36 bis 48 Stunden. Starken Schmerzen an der Eintrittsstelle folgt ein schweres allgemeines Krankheitsgefühl mit Fieber und Erbrechen innerhalb von 24 Stunden. Der Blutdruck fällt ab, die Herzfrequenz steigt, Muskelschmerzen und -krämpfe treten auf und führen zu Schock und letztlich zum Multiorganversagen.
Wird Rizin inhaliert, wird die Atmung gestört, die Atemwege verkrampfen, Husten, Atemnot und Herzrasen treten innerhalb von vier bis acht Stunden nach der Vergiftung ein. Es folgen Fieber, Lungen- und Kreislaufversagen und meist der Tod binnen 36 bis 72 Stunden.
Eine Aufnahme über die Haut führt nicht zu einer Vergiftung, kleinste Verletzungen können das Toxin aber in den Körper gelangen lassen.
Was hilft bei einer Rizin-Vergiftung?
Der Nachweis von Rizin im Körper ist nicht leicht, da das Gift innerhalb von zwei Tagen aus dem Blut verschwindet. Ausgewählte Labore am Zentrum für Biologische Gefahren und Spezielle Pathogene des Robert Koch-Instituts haben diverse Verfahren zur Verfügung, benötigen jedoch verschiedene Proben.
Die Behandlung der Vergiftung beschränkt sich auf die Symptome, da Rizin nur schwer aus dem Körper zu entfernen ist. Je nach Art des Kontakts werden die Folgeerscheinungen wie Flüssigkeitsverlust ausgeglichen. Bei parenteraler Intoxikation werden eventuell auftretende Herz-Rhythmusstörungen therapiert, bei einer Vergiftung nach Inhalation besonders der Herz-Kreislauf beobachtet und notfalls eine Beatmung eingeleitet.
Links
Das Robert-Koch-Institut informiert auf seiner Website über Rizin-Intoxikation.
rki/jar
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke