Dem FC Bayern fehlte zum Erreichen seines großen Saisonzieles vieles. Viel mehr als ein Tor. Der Traum des deutschen Fußball-Rekordmeisters von der Teilnahme am Endspiel der Champions League in München ist beendet. Es gibt kein Finale Dahoam. Und also auch keinen Titel Dahoam. Eine historische Chance – verpasst.

Die Bayern werden in dieser Saison maximal einen Titel gewinnen, die Meisterschaft. Mehr geht nicht mehr. Nach einer titellosen Saison ist das angesichts der hohen Ansprüche des Klubs zu wenig. Nach Borussia Dortmund ist die zweite deutsche Mannschaft in der Runde der letzten Acht gescheitert. Der wichtigste Klubwettbewerb der Welt wird in der entscheidenden Phase ohne Bundesligavereine ausgespielt.

Es ist das vierte Aus der Bayern im Viertelfinale in den vergangenen fünf Jahren. Das ist eine Bilanz, die ihnen zu denken geben muss. Sie sind keine absolute Spitzenmannschaft Europas mehr.

Wenngleich sie Mittwochabend in Mailand beim 2:2 alles gaben und einen großen Kampf lieferten – über beide Spiele ist das Ausscheiden gegen Inter verdient.

Die Italiener zeigten eine Gewinnermentalität und waren in den entscheidenden Momenten eiskalt. Mailand war cleverer. Diese Cleverness fehlte den Münchnern defensiv und offensiv. Vier Gegentore in zwei Partien, im Rückspiel zwei nach Eckbällen, innerhalb weniger Minuten, das ist nicht bayernlike.

Münchens Defensive, vor allem Minjae Kim, fehlte in den entscheidenden Duellen die Durchschlagskraft. Seine Bayern stürmten am Ende des Rückspiels an, probierten alles – doch es reichte nicht. Auch, weil die Münchner nicht effizient genug waren und mehrere Torchancen in beiden Spielen ausließen. Es ist ein Ausscheiden mit Würde, das dem Klub dennoch enorm wehtut.

Den Bayern fehlen in diesen Wochen viele wichtige Spieler, allen voran Manuel Neuer, Alphonso Davies und Jamal Musiala. Ohne sie fehlt ihnen etwas zum europäischen Spitzenniveau.

In den vergangenen Jahren gelang es den Münchnern zu selten, es unter die letzten vier der Königsklasse zu schaffen. In der Saison verloren sie gegen Aston Villa, Feyenoord Rotterdam und den FC Barcelona. Sie verspielen viel zu oft eine Führung, in Mailand wieder. Und gewinnen viel zu selten gegen Spitzenteams Europas.

Die Teilnahme am Finale hätte den Bayern laut Ehrenpräsident Uli Hoeneß rund 30 bis 40 Millionen Euro gebracht. Sie haben eine große Chance verpasst. In der aktuellen Phase reicht es nicht zu mehr. Wer Paris St. Germain und den FC Barcelona spielen sieht, erkennt, dass sie derzeit deutlich besser als die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany sind.

Es kann jetzt keine sehr gute Saison für die Bayern werden. Für die Bewertung einer Spielzeit ist das internationale Abschneiden maßgeblich.

Und es kann auch kein grandioser Abschied für Thomas Müller mehr werden. Dabei hatten die Fans dem Weltmeister das so gegönnt. Insofern war es ein ganz bitterer Abend für die Bayern im stürmischen Regenwetter Mailands. Und für Müller, der zum letzten Mal für seinen Klub in der Champions League spielte. Im Mailänder San Siro statt im Finale im Münchner Stadion.

Der Gewinn der Meisterschaft ist nun umso mehr Pflicht für den Klub. Eine zweite titellose Saison in Folge wäre der Gau für den Klub.

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