Chefkritiker Kimmich entdeckt neues Gefühl beim FC Bayern
Sportvorstand Max Eberl nennt die Leistung des FC Bayern in Heidenheim "hoch konzentriert und fokussiert", selbst Joshua Kimmich ist zufrieden. Nicht nur wegen des klaren Erfolgs beim Abstiegskandidaten. Sondern auch, weil seine regelmäßige Kritik offenbar Wirkung zeigt.
Nach dem bitteren Aus in der Champions League bei Inter Mailand war Joshua Kimmich einer der wenigen Spieler beim FC Bayern, der den Finger in die tiefe Wunde gelegt hatte. Doch nach der gelungenen Reaktion beim ultimativen Kontrastprogramm auf der Ostalb war sogar der Münchner Chefkritiker "stolz und glücklich". Es sei wichtig gewesen, betonte der bayerische Ersatzkapitän nach dem souveränen 4:0 (3:0) beim 1. FC Heidenheim, "dass wir nach innen an uns selbst, aber auch nach außen ein Zeichen gesetzt haben".
Nicht nur bei Kimmich war die Erleichterung deutlich zu spüren, nachdem noch am Mittwoch der große Traum vom "Titel dahoam" jäh geplatzt und der Frust riesig gewesen war. "Die Reaktion hat gezeigt, dass die Mannschaft etwas gewinnen will. Wir sind wieder einen Schritt näher an der Meisterschaft dran. Man weiß, dass es in Heidenheim nicht so leicht ist", sagte Sportvorstand Max Eberl und freute sich über "eine hochkonzentrierte und fokussierte Leistung".
Immer wieder hatte Kimmich in dieser Saison diverse Probleme angemahnt. Aber nun hatte er "das Gefühl, dass wir gefestigt sind. Er sei in den vergangenen zehn Jahren "leider neunmal frühzeitig aus der Champions League rausgeflogen". Und oft sei es so gewesen, "dass wir irgendwie wieder bei Null starten mussten, dass wir anfangen haben, uns selbst so hinterfragen". Aber dieses Mal, so der DFB-Kapitän, habe man "eine andere Basis miteinander, gerade innerhalb der Kabine".
Deshalb habe er auch vor dem "entscheidenden Moment" beim unbequemen FCH, der die Bayern im Vorjahr noch mit 3:2 düpiert hatte, "keine Bedenken gehabt, weil das Vertrauen in die Mannschaft schon sehr groß ist".
Kimmich über Kompany: Sehr geschickt, sehr schlau
So kamen in Heidenheim eigentlich nie Zweifel auf. Torjäger Harry Kane, der immer noch sehnsüchtig auf den ersten Titel seiner großen Karriere wartet, mit seinem 60. Treffer im 60. Bundesligaspiel (13.), Konrad Laimer (19.), Kingsley Coman (36.) und Kimmich (56.) höchstpersönlich sorgten schnell für klare Verhältnisse. Entsprechend sprach auch Trainer Vincent Kompany von einem "guten Abschluss einer schwierigen Woche".
Für Kompany gab es sogar ein Extra-Lob von Kimmich. Es sei natürlich dessen Aufgabe, "uns zu kritisieren oder uns zu loben, zu ermutigen, was auch immer. Aber gerade in der Öffentlichkeitsarbeit macht er das sehr geschickt, sehr schlau und hält dann sehr viel von uns weg, sodass wir uns auf uns und unsere Leistung konzentrieren können", sagte der Mittelfeldchef der Bayern anerkennend.
Am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) geht es für die Münchner gegen Mainz im Titelkampf weiter. Und so nebenbei plant Eberl noch die Zukunft des Rekordmeisters. Einige wichtige Weichen (Musiala, Kimmich, Neuer, Müller) sind in die ein oder andere Richtung schon gestellt, weitere sollen folgen. Konkret wurde Eberl aber einmal mehr nicht: "Wir machen uns Gedanken. Wir haben einen Kader, der stark genug ist. Den versuchen wir zu ergänzen und punktuell anzupassen." Dann klappt es vielleicht auch mal wieder in der Königsklasse.
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