Fia spricht Machtwort bei F1-"Wunschdenken"
In der Formel 1 herrscht große Unzufriedenheit mit den Motoren für 2026. Nun wird tatsächlich über eine Rückkehr von V10-Aggregaten diskutiert - gerade mit Blick auf Neueinsteiger Audi ist das aber ein heikles Thema.
Die Wünsche vieler Fahrer und Fans der Formel 1 nach einem Stück Vergangenheit bleiben Träumereien. Wie die Fia mitteilt, haben sich die Hersteller und der Automobil-Weltverband "verpflichtet, die Vorschriften von 2026 einzuhalten". Die Königsklasse wird in Zukunft also definitiv elektrischer, obwohl im Fahrerlager zuletzt viel Kritik an den Plänen hörbar gewesen war.
Die Gespräche über die technische Entwicklung sollen weiterlaufen. "Ein Grad der Elektrifizierung wird immer Teil zukünftiger Überlegungen sein", teilte die Fia weiter mit. Dabei hatte Max Verstappen noch vom "unbeschreiblichen Gefühl" einstiger Epochen geschwärmt, auch Lewis Hamilton hätte gerne einen V10-Motor im Heck: Laut brüllende Boliden, erzitternde Rennstrecken, Gänsehaut. 2005 gab es diese Atmosphäre zuletzt.
Und dieser melancholische Blick zurück hat viel mit dem zu tun, was ab 2026 auf die Formel 1 zukommt. Williams-Pilot Carlos Sainz fasste das vor dem Großen Preis von Bahrain (Sonntag, 17 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) in Worte. "Ich würde einen V10-Motor nicht lautstark unterstützen, wenn ich das, was ich für 2026 sehe, mögen würde", sagte der Spanier. Doch er mag es nicht, und damit ist er nicht allein.
V10-Motoren die "bessere" Lösung?
Rekordweltmeister Hamilton schwärmt ebenfalls lieber vom Zehnzylinder, dieser sei "wirklich großartig. Ich liebe den Klang, ich wünschte, wir hätten das heute", sagte der Ferrari-Pilot. Auch Teamkollege Charles Leclerc ist kein Fan der künftigen Regeln: "Ich denke, wir sind uns alle einig, dass der V10 eine viel bessere Lösung wäre." Seit 2014 hat sich der Sound durch die Verwendung moderner Hybrid-Antriebe gewandelt. Im kommenden Jahr soll der Elektroanteil erstmals fast die Hälfte der Leistung bringen. Eine Entwicklung, die große Hersteller anlocken sollte - mit Erfolg.
"Audi hat sich für den Einstieg in die Formel 1 entschieden auf Basis der neuen, 2026 beginnenden Motoren-Regularien, auf die sich Hersteller und Teams vor ein paar Jahren verständigt haben. Ich glaube, da hat man kein gesteigertes Interesse, das zu verändern", sagte Nico Hülkenberg. Der Emmericher steht seit dieser Saison bei Sauber unter Vertrag. 2026 wird der Traditionsrennstall zum Werksteam des Autobauers aus Ingolstadt.
"Die Diskussion um V10-Motoren ist Wunschdenken", sagte Hülkenberg - und trotzdem fand sie statt. In Bahrain trafen sich unter anderem Präsident Mohammed Ben Sulayem und Formel-1-CEO Stefano Domenicali mit Vertretern von Ferrari, Ford, General Motors, Honda Racing, Mercedes und Red Bull. Sogar die Vorstandsvorsitzenden Gernot Döllner (Audi) und Ola Källenius (Mercedes) waren mit dabei.
Regeln sind eigentlich bis 2030 beschlossen
Die Kritik an der neuen Motorenformel ist vielfältig. Das Problem sei, dass "das Chassis die Unzulänglichkeiten des Antriebs ausgleichen muss", sagte Red Bulls Teamchef Christian Horner zuletzt. Die Energie für den Elektroantrieb ist zu gering, um die bislang bekannte Gesamtleistung zu ermöglichen. Die Fahrer müssten sie sich gut einteilen, um schnell zu bleiben.
Trotz all der Kritik und Probleme wird weiter an den Beschlüssen festgehalten. Audi kann nun aufatmen, bei einer Abkehr wäre wohl der Stecker des Formel-1-Projekts gezogen worden. Auch Neueinsteiger Cadillac hätte kein Auto für 2026 gehabt - geschweige denn die anderen Teams. Eigentlich sind die neuen Regeln bis 2030 verabschiedet. In Zukunft werden die Gespräche aber weiterlaufen, das letzte Wort dürfte noch nicht gesprochen sein.
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