„Nicht viele Spiele für Dortmund gemacht, in denen wir so füreinander gekämpft haben“
Die Fans feierten ihren BVB, die Profis bejubelten einen Prestigesieg für die Moral. Das Wunder von Dortmund blieb zwar aus, doch nach dem 3:1 (1:0)-Erfolg im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Barcelona bestand Borussia Dortmund den Charaktertest trotz des Ausscheidens.
„Wir haben das beste Spiel gemacht, seitdem ich hier bin“, sagte Trainer Niko Kovac: „Was die Jungs heute abgerissen haben in Verbindung mit der tollen Unterstützung unserer Fans, war sensationell. Chapeau! Wir müssen aus diesem Siel die Kraft und das Vertrauen ziehen, was wir können.“
Sein Gegenüber, Hansi Flick, pflichtete Kovac bei. „Dortmund hat das sehr gut gemacht. Sie haben eine phantastische Mannschaft. Ich hatte es schon im Gefühl gehabt, dass so was kommen würde heute. Ich kenne dieses Stadion“, sagte Hansi Flick.
Wieder einmal zeigte die Dortmunder Mannschaft überraschendes Gesicht – allerdings positiv und in extremer Ausprägung. Bereitschaft, Wille, Moral, Intensität – diesmal wies die Mannschaft gegen einen starken Gegner alles nach, was es braucht. „Ich bin stolz auf unsere Leistung. Wir haben gezeigt, was wir können. Aber es ist schade, dass unser Weg vorbei ist“, sagte der überragende Dreifachtorschütze Serhou Guirassy: „Barcelona ist ein großes Team, aber wir sind auch eine große Mannschaft.“
Und ebendiesen Beweis blieb der BVB bislang konsequent schuldig. Zu schwankend waren die Leistungen. „Wir waren von Anfang an sehr aggressiv, haben sehr mutig gespielt, schnell nach vorne gespielt und konnten das eine oder andere Mal in den Rücken der Abwehr kommen. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, glaube ich“, sagte Pascal Groß.
Kann der BVB die Leistung erneut zeigen?
Doch die Frage lautet, insbesondere nach dem Aus in der Champions League: Wie oft kann die Borussia so eine Leistung noch wiederholen, um im Saisonfinale der Bundesliga die Grundlage für zukünftige Europapokalabende zu legen. „Wir werden das den Jungs in den kommenden Tagen rauf und runter zeigen“, sagte Kovac in Hoffnung, mit dem Rückspiel gegen Barcelona die Blaupause für zukünftige Matches gefunden zu haben.
„Ich habe noch nicht so viele Spiele für Borussia Dortmund gemacht, in denen wir so füreinander eingestanden sind und füreinander gekämpft haben. Ab der ersten Minute hat jeder im Stadion gemerkt, dass wir dran glauben. Alle elf, die auf dem Platz stehen und die ganze Bank“, sagte Niklas Süle nach den spektakulären 90 Minuten.
Auch der Abwehrspieler weiß natürlich um das große Problem und Rätsel, das der Kader in sich trägt. Daher stellte er die Frage dann auch gleich selbst: „Ich bin megastolz auf die Mannschaft heute. Es ist immer die Frage bei uns, weshalb wir so nicht in der Bundesliga spielen. Und die Frage müssen wir uns Freitag, Samstag und Sonntag, wenn wir den Gegner analysieren, mal stellen und am Sonntag vor unseren Fans mal eine ähnliche Leistung zeigen.“
Was es ist? Woran die Schwankungen liegen? „Ich kann die Frage nicht beantworten“, so Süle, findet sie aber durchaus berechtigt: „Wir besitzen unglaublich viel Qualität. Aber dieser unbändige Wille, wie wir den Gegner angelaufen sind, wie wir einer Mannschaft wie dem FC Barcelona, die fraglos zu den besten der Welt zählt, so sehr Probleme bereitet haben, dass sie lange Bälle gehauen haben, dann müssen wir uns das schon gefallen lassen. Wir suchen jeden Tag nach Lösungen, sind jeden Tag im Austausch, aber die Mannschaft lebt. Das hat man heute gesehen.“
Beenden kann sie die Diskussionen nur selbst. Mit konstanten Leistungen, die in Sachen Einstellung dem Dienstagabend gegen Barcelona zumindest nah kommen.
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