Wer ein günstiges und kompaktes, aber leistungsstarkes und langlebiges Smartphone sucht, sollte einen Blick auf das neue Google Pixel 9a werfen. Denn im Praxistest zeigt es mit einer flachen Rückseite, starker Hardware und überlegener Software zum Mittelklasse-Preis Oberklasse-Niveau.

Wenn es um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis geht, sind Mittelklasse-Smartphones unschlagbar. Sie sind deutlich günstiger als die Flaggschiffe der Hersteller, sind ihnen aber in vielen Belangen ebenbürtig. Jüngstes und bestes Beispiel ist das Google Pixel 9a, das im Praxistest von ntv.de keine echten Schwächen, aber viele Stärken gezeigt hat. Mit 128 Gigabyte (GB) Flash-Speicher kostet es knapp 550 Euro, für die Variante mit 256 GB muss man 100 Euro mehr ausgeben.

Der Neuling ist etwas größer als der Vorgänger, was daran liegt, dass die Displaydiagonale von 6,1 auf 6,3 Zoll angewachsen ist. Der Bildschirm ist damit genauso groß wie der des Pixel 9. Trotzdem ist auch das 9a eines der kompaktesten Smartphones, das man derzeit kaufen kann. Mit knapp 186 Gramm ist Googles neue A-Klasse sogar rund drei Gramm leichter als das 8a, und liegt mit seinem matten Aluminiumrahmen gut und angenehm in der Hand.

Flache Rückseite, hohe Ausdauer

Die ebenfalls matte Rückseite besteht nach wie vor aus Kunststoff statt aus Plastik. Das ist aber völlig egal, wenn man es nicht weiß, merkt man es gar nicht. Die Verarbeitung ist ansonsten hochwertig, das Pixel 9a ist jetzt nach IP68 auch ebenso gut gegen Staub und Wasser geschützt wie Googles Smartphone-Flaggschiffe.

Vielen Nutzerinnen und Nutzern könnte die Rückseite des Neulings sogar besser gefallen als die der anderen 9er. Denn die Doppelkamera ragt aus ihr nicht hervor, sie wird lediglich durch einen dünnen Rahmen geschützt. Die anderen Geräte der Serie haben eine Kamerainsel, die sich deutlich von der Rückseite absetzt.

Trotz der "versenkten" Kameras ist es Google gelungen, im Inneren einen Akku unterzubringen, der mit 5100 Milliamperestunden (mAh) eine 600 mAh höhere Kapazität als die Batterie des Pixel 8a aufweist. Im Praxistest hat das Gerät damit eine sehr hohe Ausdauer gezeigt und gewöhnlich den Tag ohne Boxenstopp an einer Steckdose überstanden.

Im Gegenteil: Die schonende Einstellung, bei der der Ladestand des Akkus zwischen 20 und 80 Prozent gehalten wird, hat sich als alltagstauglich erwiesen. Die volle Kapazität benötigt man eigentlich nur für lange Nächte. Muss man trotzdem einmal zwischendurch nachladen, geht das jetzt mit bis zu 23 statt 18 Watt schnell genug. Induktiv bleibt es bei 7,5 Watt.

Prächtiges Display, starkes Innenleben

Das Display ist im Prinzip ebenso hervorragend wie beim Standard-9er, im direkten Vergleich sieht man keinen Unterschied. Es zeigt nicht nur akkurate Farben und starke Kontraste, sondern kann auch hell genug leuchten, um an einem sonnigen Tag im Freien ohne Probleme ablesbar zu sein. Mit 422 Pixeln pro Zoll (ppi) ist es ausgesprochen scharf und bietet eine Bildwiederholfrequenz von 60 bis 120 Hz. Der einzige erkennbare Unterschied ist der etwas breitere Displayrand des 9a.

Angetrieben wird die A-Klasse wie alle Geräte der Serie von Googles Chip Tensor G4. Allerdings hat der Prozessor beim 9a nur 8 GB Arbeitsspeicher (RAM) zur Seite, während es bei den anderen 9ern 12 oder 16 (Pro) sind. Der Unterschied macht sich im Alltag nicht bemerkbar. Wenn man allerdings grafisch anspruchsvolle Spiele spielen oder Videos bearbeiten möchte, zahlt sich ein größerer Arbeitsspeicher aus. Auch für Multitasking ist er hilfreich, und für mögliche zukünftige Funktionen ist mehr RAM immer besser.

Einen nennenswerten Geschwindigkeitsunterschied sieht man auch nicht bei den KI-Aufgaben, für die der Tensor G4 prädestiniert ist. Hier bietet das 9a alle Funktionen der teureren Stallgefährten und erhält ebenso schnell Updates mit neuen Features.

Auf dem neuesten KI-Stand, sieben Jahre Updates

Erst kürzlich kam beispielsweise mit einer Aktualisierung die Möglichkeit, den Bildschirminhalt mit Googles KI Gemini zu teilen. Das ist besonders interessant, wenn man dies bei aktivierter Kamera tut, denn dann kann man sich mit der KI über das eingefangene Motiv unterhalten. Das hat im Test prima geklappt, allerdings wie bei anderen Gemini-Live-Funktionen nur bei einer bestehenden Internetverbindung.

Viele andere KI-Features kann man auch offline nutzen. Dazu gehört bei Gruppenfotos "Mich hinzufügen". Dabei wird der Fotograf einer ersten Aufnahme perfekt eingefügt, nachdem ein Mitglied der Gruppe ein weiteres Bild gemacht hat, in dem der erste Fotograf positioniert ist.

Das Pixel 9a wird auch wie die anderen 9er bis zu sieben Jahre neue Funktionen hinzubekommen. Denn so lange garantiert Google Android- und Sicherheits-Updates für das Smartphone. Das ist in dieser Preisklasse herausragend. Ausgeliefert wird das 9a mit dem aktuellen Android 15.

Prima Doppel-Kamera

Besonders interessant war es im Praxistest zu sehen, was die unscheinbare Doppel-Kamera leisten kann. Die Ultraweitwinkel-Kamera löst wie bisher mit 13 MP auf und hat die Blende f/2.2. Die optisch stabilisierte Hauptkamera ist dagegen neu. Sie hat jetzt "nur noch" 48 statt 64 MP. Der Sensor ist außerdem minimal kleiner als beim Vorgänger. Da die Pixel aber mehr Platz haben und die Blende (f/1.7) beim 9a größer ist, ist die Kamera jetzt etwas leistungsfähiger bei schwächeren Lichtverhältnissen.

Ansonsten liefert die neue Hauptkamera gute bis sehr gute Resultate mit vielen Details, leuchtenden, aber natürlichen Farben und knackigen Kontrasten. Auch ihre Videos haben eine Qualität, die über Mittelklasse-Niveau hinausgeht. Die Hauptkamera nimmt 4K- oder Full-HD-Videos mit jeweils 30 oder 60 Bildern pro Sekunde auf. Die ebenfalls gute 13-MP-Frontkamera (f/2.2) kann das mit 20 fps.

Eine Tele-Kamera hat das 9a nicht. Mit dem digitalen Zoom produziert die Hauptkamera gute Fotos bis etwa vierfacher Vergrößerung, darüber hinaus werden die Resultate zunehmend pixelig. Schön ist, dass der Neuling im Gegensatz zum Vorgänger auch Makroaufnahmen machen kann. Allerdings kann man nicht so nahe an Objekte herangehen, wie mit den Kameras der anderen 9er.

Fazit

Das Google Pixel 9a ist in seiner Preisklasse die neue Nummer 1. Es ist leistungsstark, hat eine hohe Ausdauer und eine mehr als gute Doppelkamera. Dazu kommen ein ausgezeichnetes Display und sieben Jahre Updates. Günstigere, aber etwas schwächer ausgestattete Alternativen sind das Samsung Galaxy A56 und das Nothing Phone (3a). Interessant ist auch der Vorgänger Pixel 8a, den man inzwischen schon für 390 Euro bekommt.

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