"Playoff-Monster" Leo Pföderl frisst sich zum Rekord
Dank Torjäger Leo Pföderl haben die Eisbären Berlin im DEL-Finale wieder den Vorteil auf ihrer Seite. Mit einem Dreierpack gegen die Kölner Haie schreibt der mittlerweile 31 Jahre Angreifer Geschichte und nimmt einem alten Kumpel einen Rekord weg.
Zahlen interessieren Leo Pföderl nicht sonderlich. Deshalb war es auch kein Wunder, dass die Gratulationen nach seinem Dreierpack im dritten Finale den Eishockey-Nationalspieler überraschten. "Danke, wusste ich nicht", gab der 31-Jährige nach dem 7:0-Kantersieg der Eisbären Berlin gegen die Kölner Haie bei MagentaSport zu. Dass er gerade seinen alten Kumpel Patrick Reimer als Rekordtorjäger in den Play-offs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) abgelöst hatte, quittierte er erst auf Nachfrage lächelnd: "Irgendwo muss ich ihn ja überholen."
46 Tore in 90 Spielen der Meisterrunde: Gerade, wenn es um alles geht, ist Pföderl nicht zu stoppen. Dann ist der Spieler des Jahres, der in dieser Saison wie nie zuvor auch als Vorbereiter glänzen konnte, noch immer in erster Linie Torjäger. Warum? "Keine Ahnung", antwortete Pföderl gewohnt wortkarg nach seinem ersten Play-off-Dreierpack seit zehn Jahren, "ich mache alles wie immer." Ob er einfach in der wichtigsten Saisonphase ein Teufelskerl sei? "Ich bin immer ein Teufelskerl."
Neue Position im Powerplay entscheidend"
Weil große Erklärungen nicht seine Sache sind, müssen andere helfen. "Dafür lebt er", sagte Trainer Serge Aubin, "immer wenn ich mit ihm rede, sagt er: Es kommt auf den April an. Hier sind wir wieder. Er hebt sich definitiv auf ein anderes Level - wie letztes Jahr." Und mit Blick auf Spiel vier am Mittwoch (19.30 Uhr/MagentaSport) in Köln ergänzte der Kanadier: "Wir brauchen es, dass er so weitermacht."
Warum er in seiner sechsten Saison beim Rekordmeister noch mehr punktet als in all den Jahren zuvor, hatte Pföderl vor den Play-offs im SID-Gespräch verraten. Die neue Position im Powerplay sei entscheidend. "Ich habe mehr Punkte, weil ich in Überzahl an der Planke spiele und nicht in der Mitte, da hat man mehr Zeit", sagte der Olympiazweite von 2018. So traf er per One-Timer zum frühen 1:0 (7.) - ebenso zum entscheidenden 4:0 (29.). Dazwischen mit etwas Glück im Nachschuss sogar in Unterzahl (10.). Ganz der Torjäger, der er trotz aller Assists in der Hauptrunde immer noch ist: "Ich mache weiterhin Tor vor Vorlage."
Für den nächsten Rekord braucht er viel Geduld
Seinen Spitznamen "Play-off-Monster" hat sich der Bad Tölzer längst verdient. Schon vor seiner Berliner Zeit, in der er in fünf Jahren schon drei Meistertitel gewann, war er bei den Nürnberg Ice Tigers vor allem in der K.o.-Phase heißgelaufen. So auch am 4. März 2015, als er in der ersten Runde zum ersten Mal dreifach traf - ausgerechnet bei einem 6:2-Sieg gegen die Eisbären. Damals noch gemeinsam mit DEL-Rekordscorer Reimer. Für dessen weitere Bestmarken bräuchte Pföderl aber noch viel Ausdauer: Zum Torrekord von 394 fehlen 131 Treffer, zum Punkterekord von 859 sogar 323.
Doch solche Zahlen interessieren ihn erstmal nicht. Auch die sieben Tore der Eisbären vom Montag nicht. "Das ist am Ende wurscht, wichtig ist, dass wir jetzt 2:1 vorne sind", sagte er. Denn zwei Siege fehlen noch zum Titel. Es wäre der elfte des Rekordmeisters, diese Zahl kennt auch Pföderl.
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