Der Hamburger SV ist auf dem Weg zurück in die Fußball-Bundesliga ins Stolpern geraten. Der bisherige Zweitliga-Tabellenführer unterlag unerwartet dem Abstiegskandidaten Eintracht Braunschweig mit 2:4 (0:2). Leon Bell Bell (40.), ein Eigentor von Silvan Hefti (41.), Julian Baas (84.) und Rayan Philippe (86.) besiegelten die erste Heim-Niederlage des HSV seit fast einem Jahr.

Zugleich war es der erste Sieg der Braunschweiger in Hamburg seit 49 Jahren. Sie verlassen zumindest bis Sonntag den Abstiegsrelegationsplatz 16. Die Treffer durch Davie Selke (74./90.+5) waren zu wenig für den HSV. Trotz der Niederlage bleibt das Team von Cheftrainer Merlin Polzin auf Platz eins, allerdings können am Wochenende der 1. FC Magdeburg und der 1. FC Kaiserslautern bis auf drei Punkte an den HSV herankommen.

„Die Art und Weise war heute nicht so, wie wir uns das vorstellen. Die Leistung war heute nicht so, dass wir als Sieger vom Platz gehen konnten. Wir müssen jetzt fokussiert bleiben und an die Stärken glauben, daran müssen wir uns festhalten“, sagte Hamburgs Torwart Daniel Heuer Fernandes bei Sky. „Wir haben in der zweiten Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt. Hinten raus war es dann unglücklich für uns“, analysierte Selke. „Wir müssen darüber reden, dass wir immer einen Schritt zu spät waren.“

Vor 57.000 Zuschauern im wieder einmal ausverkauften Volksparkstadion tat sich der Favorit schwer. Die Braunschweiger agierten mutig, ließen hinten wenig zu und bemühten sich um Offensivaktionen. Ihr Lohn waren der Treffer durch Bell Bell und das Eigentor von HSV-Verteidiger Hefti kurz vor der Pause.

Die Hamburger wirkten bisweilen behäbig, dazu kamen etliche Flüchtigkeitsfehler. Das Fehlen des zuletzt überragenden Mittelfeld-Antreibers Ludovit Reis (Gelbsperre) und des offensiven Linksverteidigers Miro Muheim (Muskelfaserriss in der Wade) machte sich bemerkbar.

HSV-Trainer Polzin reagierte zur zweiten Hälfte und brachte drei neue Kräfte. Seine Mannschaft wurde spielbestimmender, ihr Spiel aber nicht besser. Die Eintracht war sogar gefährlicher: Rayan Philippe (54.) traf nach einem Konter nur die Latte des Hamburger Tores.

Allmählich wachte der HSV auf und kam noch einmal durch Selkes 18. Saisontor heran. Doch die Hoffnung währte nur zehn Minuten: Dann machten Baas und Philippe den Sieg der Braunschweiger perfekt. Das zweite Tor von Selke in der Nachspielzeit war auch kein Trost mehr für den HSV.

Köln nur Remis gegen Fürth

Der 1. FC Köln verpasste derweil den Sprung an die Tabellenspitze. Die am Ende bessere Mannschaft von Trainer Gerhard Struber vergab bei der mutigen SpVgg Greuther Fürth eine Vielzahl bester Chancen und musste sich mit einem 1:1 (1:1) begnügen.

Die Kölner konnten sich gegen die Franken auf ihren mehrfach glänzend reagierenden Torwart Marvin Schwäbe verlassen. Die Rheinländer liegen als Zweiter nach dem 29. Spieltag nur einen Punkt hinter dem HSV. Sie verpassten es aber, ihr Polster auf den 1. FC Magdeburg und den 1. FC Kaiserslautern vorübergehend auf sieben Zähler auszubauen.

Noel Futkeu brachte die Fürther vor 15.294 Zuschauern in der zwölften Minute mit seinem zehnten Saisontor in Führung. Die Kölner konnten zum psychologisch günstigen Zeitpunkt direkt vor der Halbzeit durch einen Foulelfmeter von Luca Waldschmidt (45.) ausgleichen. Noah Loosli hatte Julian Pauli, der kurzfristig Dominique Heintz ersetzte, zu Fall gebracht.

Die Kölner traten in der ersten Hälfte zu verhalten auf. Nach dem Wechsel ließen beide Mannschaften selbst beste Chancen liegen. Der eingewechselte Mark Uth (63.) scheiterte nach einem Pass von Damion Downs an Fürths Torwart Nahuel Noll. Auf der Gegenseite verpasste der von Leart Pacarada bedrängte Futkeu (68.) seinen zweiten Treffer. Schwäbe reagierte dann gegen Jomaine Consbruch (76.) bestens. Die Kölner hatten Pech, als es bei einem Foul gegen Downs (85.) keinen weiteren Elfmeter gab.

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