Fühlen Sie sich vom Trainer gedemütigt, Thomas Müller?
Am Ende des Play-off-Rückspiels in der Champions League zwischen dem FC Bayern und Celtic Glasgow (1:1) war es in der vergangenen Woche zu einer bemerkenswerten Szene gekommen. Kurz vor dem Abpfiff nahm Trainer Vincent Kompany einen taktischen Wechsel vor, um noch etwas Zeit von der Uhr zu nehmen und die Qualifikation für das Achtelfinale über die Ziellinie zu retten.
Für dieses durchaus gängige Mittel im Fußball wurde ein besonderer Spieler benutzt: Thomas Müller. Der 35-Jährige lief auf den Rasen, 24 Sekunden später war sein Arbeitstag beendet. „Das ist eine Demütigung“, befand Rekordnationalspieler Lothar Matthäus bei Sky: „Das hat mich traurig gemacht und es tut mir leid für ihn. Ich war schockiert.“
Tatsächlich sind derlei Wechsel in der Regel Mitläufern oder Nachwuchsspielern vorbehalten, nicht Vereinslegenden. Das weiß auch Müller, der nach dem 4:0 gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag in der Bundesliga auf die Sätze von Matthäus angesprochen wurde. Im DAZN-Interview sagt er zunächst ironisch: „Wenn du so gedemütigt wirst, also wenn du so eine mitkriegst, ist es wirklich so ... dann kann ich kaum aufstehen.“
In früheren Zeiten war es anders, gibt Müller zu
Nach dem Scherz wurde Müller ernster. „Man muss natürlich sagen, es gibt solche Spielertypen und solche“, sagte er und gab zu, dass an Matthäus‘ Einschätzungen schon etwas dran sei: „Vielleicht hat es sich in früheren Zeiten, wenn du zum Zeitschinden quasi verwendet wurdest, bei manchen wie eine Demütigung angefühlt.“ Er sei mit dem Trainer aber in guten Austausch und „habe das absolut nicht so empfunden“.
Müller weiter: „Wenn ich gebraucht werde, dann bin ich da. Wir sind alle hier beim FC Bayern im Kader, um uns in den Dienst des Vereins zu stellen.“ Nach dem Celtic-Spiel habe er Kompany dennoch mitgeteilt, dass „er mich natürlich schon deutlich früher bringen“ hätte können, sagte Müller mit einem Lächeln. Aber: „Der Trainer entscheidet und der entscheidet mit bestem Wissen und Gewissen. Wir müssen uns immer wieder empfehlen. Also es wurde ein bisschen mehr daraus gemacht, alles ist okay.“
Gegen Frankfurt stand Müller diesmal in der Startelf und wurde in der 64. Minute gegen den anfangs geschonten Harry Kane ausgewechselt.
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