Ostermärsche der Friedensbewegung erreichen am Karsamstag ihren Höhepunkt
- Viele Friedensdemos in ostdeutschen Städten am Karsamstag
- Bereits an Gründonnerstag und Karfreitag hunderte Menschen in Erfurt und Chemnitz unterwegs
- Die Proteste richten sich im Kern gegen eine Waffenaufrüstung von und in Deutschland
Deutschlandweit ruft die Friedensbewegung wieder zu Ostermärschen auf. Die Proteste nehmen in diesem Jahr vor allem die aktuellen Aufrüstungspläne in den Blick.
Schwerpunkt am Karsamstag
Traditioneller Schwerpunkt der Friedensbewegung ist der Karsamstag mit Demonstrationen in mehr als 60 Städten. In Mitteldeutschland sind Ostermärsche dann zum Beispiel in Leipzig, Plauen, Gera, Weimar und Jena angekündigt. Zum Abschluss am Ostermontag sind dann unter anderem Kundgebungen in Magdeburg und Frankfurt am Main geplant.
Mehrere hundert Menschen in Erfurt und Chemnitz – Abgrenzung zur AfD
Erste Kundgebungen fanden am Gründonnerstag in unter anderem in Erfurt. Nach Angaben des Erfurter Friedensbündnisses versammelten sich auf dem Anger etwa 400 Menschen. Zu der Versammlung unter dem Motto "Friedenslogik statt Kriegslogik" hatte ein Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen aufgerufen.
Es wurde insbesondere gegen Aufrüstung und Kriegsführung demonstriert, aber auch die Umweltzerstörung und Fluchtbewegungen durch Kriege thematisiert.
Parallel demonstrierte am Erfurter Anger eine andere Gruppe teils mit ähnlichen Forderungen. Die Veranstalter des Ostermarsches erklärten jedoch, sich von dieser Demo abzugrenzen. Unter ihnen seien AfD-Anhänger, Querdenker und Verschwörungstheoretiker. Laut Polizei trifft sich diese Gruppe jeden Donnerstag auf dem Platz.
Am Karfreitag waren zudem 300 Menschen in Chemnitz zusammengekommen. Der Polizei zufolge waren es damit 100 Menschen mehr als beim 35. ostermarsch im vergangenen Jahr. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Für Frieden, für Abrüstung, für eine Welt ohne Kriege". In den Redebeiträgen ging es um den Krieg in der Ukraine, den Nahost-Konflikt und eine drohende Aufrüstungsspirale.
Proteste richten sich gegen die Aufrüstung und Atomwaffen
Man wolle den Debatten um die sogenannte Kriegstüchtigkeit "eine klare Absage" erteilen, hieß es. Das Netzwerk Friedenskooperative fordert von der Bundesregierung Friedensinitiativen für die Kriege in der Ukraine und Nahost, ein Nein zur Aufrüstung und der Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland sowie eine Welt ohne Atomwaffen.
Die Ostermärsche der Friedensbewegung haben eine jahrzehntealte Tradition. Die Teilnehmerzahl lag Ende der 1960er-Jahre sowie im Zuge der Debatte um den sogenannten Nato-"Doppelbeschluss" bei mehreren Hunderttausend.
In den vergangenen Jahren beteiligten sich jeweils einige zehntausend Menschen an den Aktionen. Angesichts der aktuellen Konflikte und Diskussionen um Aufrüstung erwartet das Netzwerk in diesem Jahr mehr Zulauf.
epd (ys)
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