Fitter als die Powerbeats Pro 2 sind keine Sport-Ohrhörer
Apple bringt die zweite Generation der Sport-Ohrhörer Powerbeats Pro 2 auf den Markt. Im Praxistest lassen sie die Konkurrenz mit starken bis überragenden Leistungen in fast allen Einzeldisziplinen hinter sich - und das gilt grundsätzlich nicht nur in Kombination mit iPhones, sondern auch mit Android-Geräten.
Im Frühjahr 2019 brachte Apple die Powerbeats Pro auf den Markt, die nicht nur Sportler mit einem tollen Klang, hohem Tragekomfort und großer Ausdauer begeistern konnten. Trotzdem gab es in den folgenden Jahren keinen Nachfolger, was möglicherweise daran lag, dass Apple keine Konkurrenz für seine Airpods Pro haben wollte, die im Herbst des gleichen Jahres veröffentlicht worden waren.
Man wollte schon kaum noch glauben, dass es überhaupt noch Powerbeats Pro 2 geben wird. Doch jetzt ist es tatsächlich so weit, ab sofort kann man sie vorbestellen, ab Donnerstag werden sie ausgeliefert. Der Preis ist allerdings heftig, sie kosten knapp 300 Euro. ntv.de hat ausprobiert, ob die Powerbeats Pro 2 das wert sind.
Deutlich kompakter
Wie man nach fast sechs Jahren erwarten konnte, haben die neuen Ohrhörer nur noch das Grundprinzip mit ihren Vorgängern gemeinsam, dass sie elastische Bügel haben, die sich für einen sicheren Sitz der Powerbeats Pro um die Ohren schlängeln. Außerdem haben beide Stöpsel physische Tasten, die man beim Sport besser bedienen kann, als etwa mit Touch-Flächen herumzufummeln.
Auffallend ist allerdings, dass der Widerstand der Tasten unter den Beat-Logos der Ohrhörer bei den Neulingen größer ist. Dadurch sind einerseits ungewollte Aktionen seltener, andererseits drückt man die Stöpsel so aber unangenehm ins Ohr.
Immer noch kein IPX4
Ansonsten sind nicht nur die neuen Ohrhörer selbst wesentlich schlanker als die erste Generation, sondern auch die 69 Gramm leichte Box der Powerbeats Pro 2 ist deutlich kompakter ausgefallen. Zeitgemäß hat sie jetzt zudem einen USB-C-Anschluss und kann induktiv geladen werden.
Obwohl sie kleiner sind, sitzen auch die neuen Powerbeats Pro sicher, aber bequem im und am Ohr. Selbst heftige Bewegungen ändern daran nichts, die Stöpsel halten bei jedem Training ihre Position. Leider haben sie aber nach wie vor nur die Schutzklasse IPX4 gegen Schweiß und Spritzwasser, weshalb sich Schwimmerinnen und Schwimmer nach Alternativen umsehen müssen.
Herausragender Klang
Die Technik der Powerbeats Pro 2 ist komplett neu, und das hört man ihnen auch an. Während die Vorgänger schon gut klangen, ist der Ton der Neulinge herausragend. Sie müssen in dieser Hinsicht auch nicht den Vergleich mit den Airpods Pro 2 scheuen.
Wie die Vorgänger liefern die neuen Powerbeats Pro ausgesprochen kräftige Bässe, doch sie sind wesentlich kontrollierter und dosierter. Die Tiefen sind auch noch präsent, wenn man leise Musik hört, dominieren den Klang aber nicht, wenn man mit der Lautstärke an die Schmerzgrenze geht.
Die direkt auf den Gehörgang gerichteten Wandler erzeugen außerdem ausgezeichnete Mitten, die sich klar von den Bässen absetzen. Dazu kommen angenehme Höhen, die detailreich sind, ohne zu stechen, und die den Klang luftig erscheinen lassen.
Sehr gute aktive Geräuschunterdrückung
Während die erste Generation gar keine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) hatte, gehört das ANC der Powerbeats Pro 2 zum Besten, was man bei Bluetooth-Ohrhörern derzeit finden kann. Es dämpft gleichmäßiges Rauschen in Zügen oder am Fenster zu verkehrsreichen Straßen deutlich, wobei vor allem die tieferen Frequenzen ausgeblendet werden.
Auch im Büro leistet die Geräuschunterdrückung gute Arbeit, indem sie klappernde Tastaturen so weit ausblendet, dass man sie schon bei leiser Musik nicht mehr hört. Ein adaptives ANC wie die Airpods Pro 2 bieten die Powerbeats Pro 2 nicht, aber mal ehrlich, wer vermisst das schon?
Alles aus ist am besten
Wichtiger bei Sport-In-Ears ist, dass es einen guten Transparenzmodus gibt, bei dem man hört, was um einen herum passiert. Er wirkt durch ein leichtes Rauschen zwar nicht hundertprozentig natürlich, aber man hat trotzdem fast das Gefühl, keine Stöpsel im Ohr zu haben.
Wenn man nicht alles in der Umgebung mitbekommen muss, aber auch keine Geräuschunterdrückung benötigt, hat sich im Praxistest als beste Alternative herausgestellt, keinen Effekt zu nutzen. Denn dann passt sich der Klang über einen adaptiven Equalizer an die Ohrform an.
Auch die Powerbeats Pro bieten jetzt personalisiertes 3D-Audio an. Wenn man möchte, kann man dabei die Körpererfassung aktivieren, wobei die virtuelle Klangquelle an Ort und Stelle bleibt, wenn man den Kopf dreht. Das macht natürlich bei Filmen oder Musik mit Dolby Atmos besonders viel Spaß, aber auch bei herkömmlichem Stereo-Material öffnet sich so eine weitere Bühne.
Klare Telefonate, akkurater Pulsmesser
Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Qualität von Telefonaten. Dabei wird die eigene Stimme so gut herausgefiltert, dass man auch in lauteren Umgebungen für Gesprächspartner verständlich bleibt.
Eine Besonderheit der Powerbeats Pro 2 sind Sensoren für die Pulsmessung. Im Praxistest erwiesen sich Messungen als sehr akkurat. Um Konflikte bei der Erfassung zu vermeiden, verglich sie ntv.de mit den Werten einer Pixel Watch 3, die nahezu identisch ausfielen.
Android fast gleichberechtigt, große Ausdauer
Die Messung startet bei iPhones automatisch oder kann manuell gestartet werden. Bei Android-Smartphones muss sie generell in der zugehörigen App ausgelöst werden. Kompatible Apps übernehmen dann die Werte jeweils automatisch.
Ansonsten müssen Android-Nutzer auf wenige Funktionen verzichten, die in Verbindung mit einem iPhone möglich sind. Gamer werden hier vor allem die extrem geringe Latenz vermissen, die der Apple-H2-Chip ermöglicht.
Keinen Unterschied zwischen den Systemen gibt's bei der enormen Ausdauer der Powerbeats Pro 2. Bis zu acht Stunden halten sie laut Apple bei aktiviertem ANC durch, ohne Effekt sind es sogar bis zu zehn Stunden. Die Werte haben sich im Praxistest etwa bestätigt. Die Box hat Reserven für 28 oder 35 Stunden. Leere Ohrhörer spielen nach fünf Minuten im Case wieder bis zu 1,5 Stunden Musik ab.
Fazit
300 Euro sind sehr viel Geld für Ohrhörer, doch wer sie beim Sport tragen möchte, findet aktuell kaum bessere als die Powerbeats Pro 2. Unter anderem klingen sie hervorragend, bieten ein starkes ANC und einen sicheren, aber bequemen Sitz. Ihre Ausdauer ist hoch und sie haben akkurate Pulsmesser an Bord.
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